Kultur & Lesen
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Preistragende Verlage 2024
Minister Timon Gremmels überreichte am 02.07.2024 im Wiesbadner Literaturhaus Villa Clementine in feierlichem Rahmen den Hessischen Verlagspreis.
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an den Schüren Verlag aus Marburg. Den Sonderpreis in Höhe von 7.000 Euro bekommt der Ulrike Helmer Verlag aus Sulzbach am Taunus.
„Film, Medien und Kino – aus diesen Wurzeln stammen seit vielen Jahren die Publikationen des Schüren Verlags unter Annette Schüren - heute arbeitet der Verlag auch in den Bereichen des Open Access und in dem Zeitschriftenformat FILMgeBLÄTTER genauso sicher wie im eBook-Markt, produziert Bücher fürs Studium und Fachzeitschriften international – kurzum, die »Bewegten Bilder« werden durch alle Stufen der medialen Spiegelung skaliert – eine bemerkenswerte und außerordentliche Leistung!so Lothar Wekel, Vorsitzender unseres Landesverbandes.
Und weiter: „Sina Hauer übernahm vor knapp zwei Jahren von Ulrike Helmer den namensgleichen Verlag, der so konsequent seit über 30 Jahren die Themen belletristisch wie auch wissenschaftlich verlegt, die heute aus der öffentlichen Diskussion nicht wegzudenken sind, wenn es um Frauen, Queer Theorie und Gender geht – einfach empfehlenswert! Zwei Verlage aus Hessen, die Relevanz, Aktualität und Individualität zeigen – und ich freue mich über die Arbeit der Jury, diese Namen hier hervorgehoben zu haben.“
Die Jury begründet die Ehrung des Schüren Verlags wie folgt: „Der informierte Blick auf das bewegte Bild dient nicht nur einem schöneren Kinoerlebnis, sondern auch dem aufmerksamen Umgang mit einem allgegenwärtigen und zutiefst einflussreichen Medium der Moderne. Das selbstgewählte Motto „Kino lesen!“ wird unablässig eingelöst. Das in Buchform gebrachte geschriebene Wort setzt dabei beharrlich darauf, dass es sich lohnt, einem in ständigem Wandel begriffenen Medium weit mehr als einen Augenblick zu widmen. Diese Beharrlichkeit speist sich vor allem aus dem Engagement einer Verlegerin, die fachkundig und mit einem sicheren Gespür für Entwicklungen und Lücken ihr Programm vorantreibt und zugleich in einer vorzüglichen Backlist bewahrt. Auch die regionalen Sachbuchtitel als zweites wichtiges Standbein werden so fundiert betreut, dass sie historische und soziale Themen beispielhaft und weit über die Umgebung hinaus eindrucksvoll vermitteln – sei es zur NS-Zeit, zum jüdischen Leben, zu wirtschaftlichen Entwicklungen oder exemplarischen Familiengeschichten.“
Beim Ulrike Helmer Verlagbeeindruckte die Jury der unermüdliche Einsatz für die Förderung eines kritischen Bewusstseins bezüglich der Geschlechterverhältnisse: „Besonders hervorzuheben ist die ,edition klassikerinnen‘, in der bedeutende historische Werke, wie etwa von Fanny Lewald, wieder zugänglich gemacht wurden. Durch diese Initiative trägt der Helmer Verlag maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die historische Rolle von Frauen in der Literatur und Gesellschaft zu schärfen und wichtige Werke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“